Die Herausforderung

Ein Hersteller für smarte Gebäudetechnik entwickelt eine neue digitale Türklingel für große Wohnanlagen: Nutzer*innen sollen den betreffenden Kontakt über einen Touch-Display auswählen.

Haustür-Klingeln haben einen Universalanspruch: Sie sollen von ausnahmslos allen potentiellen Besucher*innen problemlos bedient werden können.

Der Hersteller hat zwei unterschiedliche Design-Ansätze entwickelt: Eine eher schlichte, klassische Listenansicht steht einem grafisch aufwändigeren, eher verspielten Design gegenüber.

Nun sollen die beiden Ansätze in einem User Experience Test vergleichend untersucht werden: Ziel ist es, die bestmögliche Bedienungsfreundlichkeit zu gewährleisten.

Unser Ansatz

Um eine Nutzungsfreundlichkeit und Bedienbarkeit in allen Altersklassen zu gewährleisten, führen wir die Interviews mit einer sehr breiten Zielgruppe durch. Senioren und Kinder im frühen Teenager-Alter sind ebenfalls Teil des Probandenpools. Zusätzlich haben wir auch Personen mit Sehschwäche zum Test eingeladen.

Die Durchführung des Tests soll unter realistischen Bedingungen stattfinden. Neben einem realitätsnahen Prototyp bestehend aus Kamera-Modul, Lautsprecher-Modul und Türklingel-Modul wird auch die passende Tür bei uns im Labor aufgebaut.

Im Feld arbeiten wir als Team gemeinsam mit unserem Auftraggeber zusammen: Die Interviews werden hinter einem Einwegspiegel live beobachtet, in den Pausen werden erste Ergebnisse diskutiert und via Post-Its festgehalten. In einem abschließenden Debriefing werden die Beobachtungen gemeinsam konsolidiert.

Fünf Tage nach Feldende liefern wir einen kompakten, visualisierten PowerPoint-Bericht, inklusive einer Liste aller identifizierten Schwächen und umsetzungsorientierter Handlungsempfehlungen.

Unsere Learnings

Da es an persönlichen Nutzungs-Erfahrungen mit Display-Klingeln mangelt, ist eine klare Benutzer*innenführung besonders essentiell.

Hier kann vor allem die klare Struktur der klassischen Listenansicht punkten. Der an eine typische Telefon-Kontaktliste angelehnte Aufbau ist für alle intuitiv und leicht verständlich. Das grafisch verspielte Design bietet zwar den größeren Joy-of-Use-Faktor, zeigt aber insgesamt ein paar Schwierigkeiten in der Nutzer*innenführung.

Wir empfehlen, die grafische Variante zu überarbeiten und geben spezifische Empfehlungen für Verbesserungen im Detail (Anpassungen des Startbildschirms, Veränderung von Größe und Anordnung diverser Elemente, konkrete Verbesserungen der Selbstbeschreibungsfähigkeit der einzelnen Prozessschritte etc.).